Man glaubt seinen Ohren nicht zu trauen. Nicht nur, dass sich ein Politiker vorzuschreiben anmaßt, wie in den Familien gesprochen werden soll (ich persönlich finde übrigens das Veggieday-Diktat von den damals auch von der CSU als Verbotspartei gebrandmarkten Grünen viel weniger vermessen). Zu allem Überfluss springen die Medien auch über dieses Stöckchen, das ihr ein offensichtlich völlig von der gesellschaftlichen Praxis losgelöster Politiker hinhält. »Für gute Integrationschancen sind Sprachkenntnisse von überragender Bedeutung«, so zitiert CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer aus den Leitanträgen für den aktuellen CSU-Parteitag. Da bin ich versucht zu sagen »Atmen auch«. Für wie dumm hält man denn eigentlich die Bevölkerung! Es gehört in meinen Augen schon eine Menge dazu, sich mit solchen Allgemeinplätzen in die Öffentlichkeit zu trauen. Ein wenig erinnert das an Leonid Breshnew, der seinerzeit auch gute Ratschläge gab, wie zum Beispiel den Bauern, ihre Traktoren pfleglich zu behandeln. Die Ursache dafür, dass es in der damaligen Sowjetunion in der Landwirtschaft und in Deutschland mit der Integration nicht so recht klappte und klappt, liegt aber sicher nicht daran, dass es den Betroffenen an guten Ratschlägen aus der Politik fehlte.
Sehr betrüblich ist, dass unsere Nachrichten mittlerweile voll sind von Informationen dieser Art. Der Hörer wird zugemüllt mit reißerisch aufgemachtem Belanglosen. Das liegt sicher auch daran, dass sich über die Jahre eine regelrechte Nachrichtenmaschinerie gebildet hat. Dieser Moloch will mit Informationen gefüttert sein. Man kann sich dagegen wohl nur durch Abschalten wehren.
Samstag, 20. Dezember 2014
Nachrichten-Zirkus
Trackbacks
Trackback-URL für diesen Eintrag
Keine Trackbacks